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25.07.2004
Klinsmann: So sehen ihn die Bundesligatrainer
Jürgen Klinsmann wird neuer Teamchef der deutschen Nationalmannschaft. Das scheint soweit klar, auch wenn er immer noch mit dem DFB über die genauen Details verhandelt. Doch wie beurteilen ihn die Bundesligatrainer. Erhält er auch da die gebührende Anerkennung ? Die Bild-Zeitung fragte alle 18 Trainer. Hier die (teilweise überraschenden) Statements: Felix Magath (FC Bayern): „Das ist eine gute Entscheidung. Klinsmann ist eine positive Persönlichkeit, die viel internationale Erfahrung mitbringt. Er muss die Unterstützung der Bundesliga bekommen – meine hat er.“ Klaus Toppmöller (HSV): „Herr Klinsmann ist sicherlich unbestritten ein Fachmann. Aber auch ein Neuling. Da sträuben sich bei mir die Nackenhaare.“ Bert van Marwijk (Dortmund): „Dazu kann ich mich nun wirklich nicht äußern. Ich kenne Klinsmann natürlich als Spieler. Aber über ihn zu urteilen, steht mir nicht zu.“ Uwe Rapolder (Bielefeld): „Das ist gute alte DFB-Tradition, verdiente Spieler zu nehmen. Ich finde die Entscheidung richtig.“ Erik Gerets (Wolfsburg): „Klinsi hat unbestritten Ahnung vom Fußball, Ausstrahlung und eine große Akzeptanz bei den Fans. Für die Nationalelf ist es immer besser, wenn es ein Deutscher macht.“ Peter Neururer (Bochum): „Ich kann wirklich nicht beurteilen, ob Klinsmann der Richtige ist. Wie auch – der hat meines Wissens noch keinen Profi-Klub trainiert. Aber zumindest hat er ja bei diesem Blitzlehrgang für Nationalspieler seinen ‚Führerschein‘ gemacht...“ Jupp Heynckes (Schalke): „Es wird immer nur über populistische Themen diskutiert, fußballerisches Profil ist wohl nicht gefragt. Warum hat man nicht den Mut, einen Mann wie Ralf Rangnick zu nehmen mit einem starken Manager dahinter. Es gab in der Vergangenheit null Kooperation mit den Vereinen und der Nationalelf.“ Volker Finke (Freiburg): „Wenn die Entscheidung so fallen sollte, dann sollten wir Bundesligatrainer Klinsmann, Osieck und Bierhoff vorbehaltlos unterstützen.“ Wolfgang Wolf (Nürnberg): „Ich stehe der Lösung sehr skeptisch gegenüber. Vor allem frage ich mich, wie jemand mit dem Lebensmittelpunkt USA für den Wandel beim DFB sorgen soll. Schade, dass man mittlerweile für die Nationalmannschaft keine ordentliche Trainerausbildung mehr braucht.“ Klaus Augenthaler (Leverkusen): „Ich möchte da nicht meinen Senf zugeben. Es wurde doch die Trainerfindungs-Kommission gegründet, um das zu beurteilen.“ Matthias Sammer (Stuttgart): „Ich kenne Klinsi vom Trainerlehrgang, er ist sehr empfehlenswert.“ Thomas Schaaf (Werder): „Wichtig ist jetzt, dass die, die es machen, in der Bundesliga alle Unterstützung erfahren.“ Juri Schlünz (Rostock): „Ich bin erst seit neun Monaten Cheftrainer und möchte mich dazu nicht äußern.“ Kurt Jara (Kaiserslautern): „Wenn Klinsi 2006 Weltmeister wird, ist er der Richtige. Trotzdem ist es für einen so großen Verband wie den DFB unwürdig, dass die Trainersuche so lange dauerte und chaotisch verlief.“ Falko Götz (Hertha): „Diese Konstellation für die Nationalmannschaft hat einen gewissen Reiz, klingt gut. Sie haben alle hohen Fußballsachverstand.“ Holger Fach (Mönchengladbach): „Ich habe das Gefühl, alle denken, jetzt wird jemand inthronisiert und dann werden wir in zwei Jahren Weltmeister. Die Probleme liegen doch ganz woanders. Die Qualität unserer Jugendarbeit und Ausbildung ist einfach schlecht. Dort müssten viel mehr gute Trainer arbeiten.“ Ewald Lienen (Hannover): „Ich habe mich bisher nicht an der Diskussion beteiligt und werde das auch jetzt und künftig nicht tun“. Jürgen Klopp (Mainz): „Wenn Klinsmann sich diese Aufgabe zutraut, ist er der Richtige. Die Leute, die entscheiden, haben sich ja auch lange genug Gedanken gemacht.“
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